Ägypten, Tunesien, Libyen und Bahrain, der so genannte arabische Frühling hat bisher in keinem Land Früchte getragen. Der Versuch der Muslimbrüderschaft, das neu entstandene Machtvakuum für sich auszunutzen, ist nicht nur in Ägypten gescheitert. Die alten Eliten kämpfen mit aller Macht um ihre Pfründe, marodierende islamistische Gruppierungen greifen ChristInnen, DemokratInnen sowie GewerkschafterInnen an, die Terrororganisation ISIS kämpft für ein Kalifat, das Syrien und Irak, aber auch den Libanon, Israel und Jordanien umfasst und der Iran versucht mit allen Mitteln, sein Einflussgebiet auszudehnen. Beinahe allen gesellschaftlichen Akteuren gilt der Staat immer noch als persönliche Beute. Eine demokratisch gesinnte Opposition ist nur in wenigen Ländern aktiv, zumeist ist sie in der absoluten Minderheit.